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Marleen Wulf ist jetzt Ehrenbürgermeisterin

Marleen Wulf aus Meddewade ist nach Senior Heinrich Gerke (1962), Ernst Püttjer (1978) Henry Barkann (2002) eine hohe Ehrenbezeichnung verliehen worden. Sie ist jetzt Ehrenbürgermeisterin ihrer Geburtsgemeinde.


Marleen und Hans-Hinrich Wulf. Die langjährige Bürgermeisterin von Meddewade ist nun Ehrenbürgermeisterin.
Quelle: SUSANNA FOFANA

„Ich bin sehr stolz auf die Leistung meiner Frau“, sagt Hans-Hinrich Wulf. Nach der Freiherr-vom-Stein-Verdienstnadel für besondere Verdienste um die kommunale Selbstverwaltung und der Ehrengabe des Schleswig-Holsteinischen Gemeindetages anlässlich des 20-jährigen Jubiläums als Bürgermeisterin wurde Marleen Wulf nun die Ehrenbezeichnung als Ehrenbürgermeisterin der Gemeinde Meddewade verliehen.



Den Beschluss hatte die Gemeindevertretung bereits am 29. Oktober 2018 gefasst. „Das habe ich selber gar nicht mitbekommen“, erzählt sie. Denn schon im Juni vorigen Jahres war sie vom ganzen Dorf in der Alten Schule als Bürgermeisterin verabschiedet worden. „Ein toller Abschied mit Stil“, kommentiert Hans-Hinrich Wulf. Dort habe auch der Meddewader Chor „Zwischentöne“ gesungen, der selbst im Oldesloer KuB bereits einen Auftritt hatte und in dem auch die Alt-Bürgermeisterin seit September mitsingt.

„Ich habe es wirklich mit Leib und Seele gemacht“, sagt sie über ihr Bürgermeisteramt. Dabei startete die gebürtige Meddewaderin sozusagen „von Null auf 100“. Die Wählergemeinschaft TEAM (Tolerante-Engagierte-Aktive-Meddewader) hatte sich gerade mal ein Jahr zuvor ganz neu gebildet und vielleicht mit zwei Sitzen im Gemeinderat gerechnet. Doch TEAM errang auf Anhieb fünf von neun Sitzen.

„Dann ging es los. Wer wird Bürgermeister. Wir haben es erst zu Hause diskutiert. Dann bin ich in der Sparkasse zu meinem Chef Hans Lukas gegangen“, berichtet sie. Von allen Seiten kam Unterstützung. „Natürlich machen Sie das“, habe ihr Chef gesagt, nachdem auch ihr Gatte sie bestärkt hatte. „Wenn der Partner nicht mitzieht, kann man es vergessen“, sagt Marleen Wulf.

„Wir wollten für alle da sein und das hat funktioniert“, war ihre Motivation, sich für die Gemeinde zu engagieren. „Wir wollten, dass die Schule erhalten bleibt“, war damals ein Hauptpunkt. Die Ehrenbürgermeisterin: „Jetzt sind alle glücklich, dass wir ein Gemeindezentrum haben mit Sportplatz. Das Gebäude wird richtig gut angenommen.“ Von der Krabbelgruppe bis zu den Senioren treffen sich in der Alten Schule alle Altersgruppen. Kurse und Konzerte, Vorträge und mehr finden dort statt.

Ihre erste Aufgabe als Bürgermeisterin war damals jedoch die Sanierung des Klärwerks. „Die beste Entscheidung war, die Alte Schule nicht zu verkaufen“, betont sie. Für den Ausbau packte das ganze Dorf mit an. Als die Großbäckerei 2006 nach Lüdersdorf umzog, wurde das riesige Areal mitten im Dorf, auf dem vor der Brotfabrik eine Meierei und ein Gasthof mit Laden ihr Domizil hatten, in kürzester Zeit mit 58 Wohneinheiten bebaut.

Das verjüngte Dorf Meddewade wuchs so in ihrer Amtszeit um 300 Einwohner auf über 900. Durch die vielen Neubürger wurden gleich zwei Mal Kindergarten-Anbauten notwendig. Aus der einstigen Kinderstube in den Klassenzimmern der Alten Schule hat sich ein Kindergarten mit 35 Plätzen, angebaut an das Feuerwehrgerätehaus, entwickelt. Breitband für schnelles Internet wurde ebenso mit den Stadtwerken auf den Weg gebracht, Gemeindetrecker und zwei Feuerwehrwagen gekauft.

Marleen Wulf, die 47 Jahre als Bankkauffrau im Service der Oldesloer Sparkassenfiliale tätig war, und Sparkassenbetriebswirt Hans-Heinrich Wulf, der insgesamt 46 Jahre bei der Sparkasse arbeitete, lernten sich bei der Arbeit, oder vielmehr bei einem Betriebsfest in der Kupfermühle, kennen. 1975 bauten der Oldesloer und die Meddewaderin in ihrem Heimatdorf. „Ich bin in der Hochzeitsnacht eingezogen, wie es früher so war“, verrät sie. Dafür musste sie nur vom Kinderzimmer im elterlichen Bauernhof gegenüber einmal über die Straße. Tochter Meike folgte den Eltern übrigens nicht mit ihrer Berufsentscheidung. Sie ging in den Polizeidienst.

Hans-Hinrich Wulf sorgt seit seinem Ruhestand 2011 als einer von vier Gemeindearbeitern einige Stunden im Monat mit für die Sauberkeit im Dorf. Der 68-Jährige: „Wir haben sogar einen Spielplatz gebaut.“ Doch auch mit dieser Tätigkeit soll zum Jahresende Schluss sein. Schon jetzt genießen die beiden: „etwas länger schlafen, gemeinsam frühstücken und Zeitung lesen.“ Natürlich die LN, die schon die Eltern von Marleen Wulf abonniert hatten.

„Wir werden ganz viel mit dem Rad fahren“, so die 64-Jährige. Zwei E-Bikes haben sie sich bereits gekauft. Jetzt kann es mit Freunden sogar in der Woche auf Tour gehen. „Wir fahren gern ins Theater, gehen in Konzerte und reisen gern“, erzählt Hans-Hinrich Wulf. Gerne gehen sie in die Lübecker MuK oder ins Oldesloer KuB. Sie mögen Rock, Pop und Schlager, wobei Marleen Wulf sagt: „Ich bin ein Fan von Udo Jürgens.“

Endlich muss Hans-Hinrich Wulf nicht mehr allein zu den Geburtstagsfeiern von Freunden gehen, wie so oft, wenn bei der Bürgermeistergattin mal wieder Sitzungstermine Vorrang hatten. „Wir sind gern zu Hause bei uns, auf der Terrasse, im Garten und haben gern Besuch von Familie und Freunden“, sind sie sich einig. „Bei uns ist immer etwas los“, betont er.

Und dann gibt es da noch den regelmäßigen Bürgermeisterstammtisch aus amtierenden und Alt-Bürgermeistern des Amtes Bad Oldesloe-Land. „Wir verstehen uns gut“, sagt die Meddewaderin. Bei Radtouren oder einem längeren Wochenende dürfen auch die Partner mit. Der 68-Jährige: „Ich habe schon viele nette Leute dadurch kennengelernt.“

Gerne sind die Eheleute auf Sylt und im Allgäu unterwegs. Im vergangenen Jahr waren die Seychellen und Mauritius an der Reihe. Und die traumhafte Hurtigruten-Reise würden sie am liebsten noch ein zweites Mal machen. Jetzt war aber erst einmal eine Hausrenovierung angesagt. Und das Bürgermeisterinnen-Büro wird künftig privat genutzt.

Susanna Fofana

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